Gallery Weekend Berlin – Unsere Kunst Highlights


Alexandra Lier, Pastel Pioneers @Alexandra Lier


Am kommenden Wochenende lockt das Gallery Weekend erneut die internationale Kunstwelt nach Berlin, in diesem Jahr unter neuer Leitung von Antonia Ruder. Seit seiner Gründung vor 20 Jahren hat es dabei nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Mit dabei sind die über 55 offiziell beteiligten Galerien, aber auch andere Institutionen, private Sammlungen und Spaces schließen sich dem Event an und öffnen am Wochenende ihre Türen. Von Donnerstag bis zum Sonntagabend kann so von einem Schauplatz zum nächsten gewandert werden und die Zeit dabei durchaus knapp werden. Deshalb stellen wir Ihnen in unserer Auswahl die spannendsten Kunstorte des Gallery Weekends vor, die Sie auf gar keinen Fall verpassen sollten. 


Alexandra Lier Retrofuturistic Eleganca © Alexandra Lier

the map gallery. BEAM ME UP lautet das Motto der zweiten Ausstellung der the map gallery anlässlich des Berliner Gallery Weekends. Die Ausstellung, die sich mit dem Thema Eskapismus und der Sehnsucht nach alternativen Realitäten beschäftigt, verspricht das Publikum mit einer Erkundung vielfältiger Dimensionen zu fesseln. In einer Welt, die oft grau und ernst erscheint, sehnen sich viele nach einem Ort an dem die Realität verblassen kann und die Kunst des Eskapismus zelebriert wird. Es ist das Träumen, das uns neugierig bleiben und eine gewisse Kindlichkeit bewahren lässt. Begleiten Sie Andrea von Goetz, Mon Muellerschoen und Peter Buchberger, die Gesichter hinter the map gallery, auf einer Reise durch die Milchstraße, einem Meer aus Sternen und Geheimnissen. Hier können Sie Ihre Gedanken schweifen lassen und alles ist möglich - von fliegenden Drachen zu blauen Pudeln, bis hin zu bunten Raketen. Mit Werken von Ronja Berg, Leo de Carlo, Gabrielle Graessle, Alexandra Lier, Aldo Nason und Anselm Reyle verspricht die Ausstellung dabei eine Vielfalt von Perspektiven.

BEAM ME UP / 25. April bis 30. Juni 2024
the map gallery / Linienstraße 107 / 10115 Berlin


Jonas Roßmeißl, Gewaltvideo, video still, 2023, 05:52 min, Copyright: courtesy of the artist and Klemm’s Berlin.

Galerie Klemm´s. Mit den Ausstellungen zum diesjährigen Gallery Weekend verabschiedet sich die Galerie Klemm‘s mit einer Gruppenausstellung nach 10 Jahren von den Galerieräumen in Kreuzberg und öffnet temporär die künftigen neuen Räume in der Leipziger Strasse für Jonas Roßmeißl, der sich in Streitbildhauerei mit den Gegebenheiten des Unfertigen auseinandersetzt.

Streitbildhauerei / 26. April bis 08. Juni 2024
Galerie Klemm´s / Leipziger Strasse 56-58 / 10117 Berlin


Charlie Stein und Jorinde Voigt © Dale Grant

roam space. Recombining Realities vereint zum ersten Mal die Werke von Charlie Stein und Jorinde Voigt. Obwohl ihre Arbeiten radikal unterschiedlich erscheinen – bei Stein handelt es sich um figurative Gemälde, bei Voigt um abstrakte Skulpturen -, verfügen sie über eine Gemeinsamkeit in ihrem methodischen Ansatz. Der Vorschlag für den Titel der außergewöhnlichen Ausstellung stammt von Jorinde Voigt selbst und es geht um die unterschiedliche Wahrnehmung der Realität der beiden Künstlerinnen und ihrem Austausch darüber.

Recombining Realities / 29. April bis 04. Juni 2024
roam project space /Lindenstraße 91 / 10969 Berlin


© Jara García Azor

VOGUE Closet. Happy Birthday! VOGUE Germany wird dieses Jahr 45. Die Feierlichkeiten werden mit der Ausstellung VOGUE Closet während des Gallery Weekends in Berlin eingeläutet – ikonische Cover und gesellschaftlich relevante Themen inklusive. “Mit dem Format, das erstmals 2023 in Italien stattfand, wollen wir verdeutlichen, wie eng Mode und Kultur einander bedingen.”, so Kerstin Weng. Man darf gespannt sein!

VOGUE Closet / 26. und 27. April 2024
Notagallery / Potsdamer Straße 124 / 10783 Berlin


Vignoblesillery Ruinart, © BlastProduction

Ruinart Maison 1729 Berlin. International renommierte Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt folgen jedes Jahr der Einladung von Ruinart, das Champagnerhaus in ihrer Kunst individuell darzustellen. Nach Kooperationen mit David Shrigley, Jeppe Hein und Eva Jospin erstrahlt das Konzept der weißen Leinwand, der «Carte Blanche», dieses Jahr im neuen Licht: Sechs ausgewählte Künstlerinnen und Künstler aus fünf Kontinenten treten unter Conversations with Nature in den Dialog mit der Natur, inspiriert vom reichhaltigen Terroir der Champagne. Sie verkörpern den kollektiven Geist des Champagnerhauses. In der Ruinart Maison 1729 Berlin im Tacheles sind Werke von Henrique Oliveira, Marcus Coates und Thijs Biersteker zu sehen. Die Gemeinsamkeit der drei Kunstschaffenden ist die starke Verbindung zur Natur, ausgedrückt durch unterschiedliche Materialien und Prozesse.

Ruinart Maison 1729 Berlin / 25 bis 29. April 2024
Tacheles / Oranienburger Strasse 54 / 10117 Berlin


María Magdalena Campos-Pons © Galerie Barbara Thumm

Galerie Barbara Thumm. In ihrer zweiten Soloschau bei Barbara Thumm präsentiert die Kubanerin María Magdalena Campos-Pons neben weiteren Arbeiten eine aus vierzig Porzellanvasen bestehende Installation, die an ihre chinesischen Vorfahren erinnert. Die Ausstellung gibt einen Einblick in die Konstruktion und den Ausdruck des Identitätskonzepts der Künstlerin, das verschiedene religiöse, spirituelle und geografische Faktoren miteinander verbindet. Campos-Pons nutzt dabei ihre Kunst als Medium des Geschichtenerzählens und spricht mit ihren Performances und Installationen alle Sinne an, immer geleitet von ihrer Überzeugung von der heilenden Kraft der Kunst.

María Magdalena Campos-Pons I Heard the Spirits’ Voices Escuché la Voz de Los Espíritus / 26. April bis 01. Juni 2024
Galerie Barbara Thumm / Markgrafenstrasse 68 / 10969 Berlin


Rachel Youn, „Gather“, 2020, Installation view, Contemporary Art Museum St. Louis Courtesy the artist & Soy Capitán, Berlin Video courtesy: Orlando Thomson

Alexander Levy. In seiner Praxis hinterfragt Julius von Bismarck unsere Gewohnheiten der Wahrnehmung und Aneignung der Welt. Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine eingehende Auseinandersetzung mit den physischen Bedingungen der Existenz auf unserem Planeten aus, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Konstruktion von Natur als sozialer Kategorie liegt. In Form von kinetischen Skulpturen, Foto- und Videoarbeiten sowie Installationen untersucht von Bismarck die konzeptionelle Trennung des Menschen von seiner eigenen Umwelt. Diese Trennung manifestiert sich immer wieder durch Etikettierung und Klassifizierung und geht einher mit der Ausübung menschlicher Macht über die unmittelbare Umwelt, die mittlerweile zu katastrophalen Folgen geführt hat, die die Souveränität der Menschheit in Frage stellen. Weitere Arbeiten des Künstlers sind bei Esther Schipper zu sehen

Julius von Bismarck - Grenzen der Intelligenzen / 26. April bis 01. Juni 2024
Alexander Levy / Alt-Moabit 110 / 10559 Berlin


Lisa Jo, 2024, Photo: Eric Tschernow, Courtesy the artist and Galerie Molitor, Berlin.

Molitur. Sicher eine der Neuentdeckungen des Gallery Weekends. Lisa Jo's Kompositionen stehen kurz vor dem Zusammenbruch. Sie ist auf der Suche nach dem schwebenden Bild - dem prekären Innehalten -, bevor die Dinge auseinanderfallen. In ihren zerbrochenen Bildebenen findet eine Kakophonie aus kantigen und runden Formen einen schwachen Zusammenhalt. Diese Arbeiten halten den Betrachter auf Trab: Es gibt keinen sicheren Halt, keinen Ort, an dem man sich niederlassen kann. Trouble Every Day, ihr Berlin-Debüt und ihre erste Ausstellung in der Galerie Molitur, versammelt eine Gruppe neuer Gemälde in Öl auf Leinen, die für Jo's eigenwillige Abstraktion emblematisch sind. Flüchtige Blicke auf eine Hand, einen Ast oder ein Fenster werden eingefangen, bevor sie in die Bildfläche stürzen.

Lisa Jo - Trouble Every Day / 26. April bis 30. Mai 2024
Galerie Molitur /
Kurfürstenstraße 143 / 10785 Berlin


© Sellerie Weekend

Sellerie Weekend. Während das Gallery Weekend Berlins Kunstszene mit renommierten Galerien und etablierten Künstlern füllt, bringt das Off-Programm für Projekträume die pulsierende Kraft der unabhängigen Kunstszene Berlins zum Vorschein. Bereits zum zweiten Mal initiiert vom Spoiler Aktionsraum in Moabit, zielt das Sellerie Weekend darauf ab, die Arbeit der unabhängigen Kunsträume in der Stadt durch gemeinsame Aktionen sichtbar zu machen. Die Idee ist einfach: Kunst fernab kommerzieller Interessen zu präsentieren und stattdessen Raum für Experimente, Spontanität und unkonventionelle Orte zu bieten. Das ganze Programm des Sellerie Weekends an über 60 Veranstaltungsorten und weitere Informationen sind auf der Website zu finden. Tauchen Sie ein in eine Welt abseits des Gewöhnlichen.

Sellerie Weekend / 26. bis 28. April 2024
Programm


Sprüth Magers. Mit territory präsentiert Sprüth Magers eine Gruppenausstellung mit Werken von Mire Lee, Liu Yujia, Gala Porras-Kim, Tan Jing und Zhang Ruyi, kuratiert von Shi-ne Oh. Sie hinterfragt die weitreichenden Definitionen von Grenzen und Begrenzungen und wie sie unsere transgressiven Wünsche sowohl auf physischem als auch auf psychologischem Terrain einschränken und befreien können. Die ausgestellten Werke, die in Bezug auf Medien und Herangehensweise sehr unterschiedlich sind, verwenden unvorhersehbare Materialien, um die Sinne der Betrachter anzusprechen und diese durch Grenzen des Körpers, des Ekels und der Moral sowie die Beschränkungen von Sprache, Geschichte und Erinnerung herauszufordern.

territory / 26. April bis 29. Juni 2024
Sprüth Magers / Oranienburger Strasse 18 / 10117 Berlin


Maisie Cousins Snails, 2019 © Maisie Cousins Courtesy TJ Boulting

CHAUSSEE 36 PHOTO FOUNDATION. Es ist die erste Einzelausstellung der bildenden Künstlerin Maisie Cousins in Deutschland. SMORGASBORD zeigt eine kuratierte Auswahl von Werken aus den Jahren 2017 bis 2024, und veranschaulicht die Bandbreite von Cousins' visueller Sprache und ihrer künstlerischen Handschrift. Die frühesten Arbeiten von Cousins offenbaren ihr Interesse für die Erforschung von Natur, Sexualität und der dünnen, prekären Linie, an der Blumen, Lebensmittel und Körper für einen flüchtigen Augenblick ihren Reifepunkt erreichen.- Mal anziehend, mal abstossend. In Cousins' neuesten Arbeiten ist ein Wandel bei den von ihr fotografierten Objekten zu beobachten, ausgelöst durch ihr Muttersein und das veränderte Umfeld. So findet sie jetzt Inspiration in der häuslichen Umgebung und betrachtet die Welt durch nostalgisches Spielzeug und Süßigkeiten aus der Kindheit.

Maisie Cousins - SMORGASBORD /  27. April bis 20. Juni 2024
CHAUSSEE 36 PHOTO FOUNDATION / Chausseestrasse 36 / 10115 Berlin


Anne Harting

Chefredakteurin und Herausgeberin

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