Der Schreiberling - Wes Anderson & Montblanc



In einer Welt, in der Handschrift längst von digitalen Tastaturen verdrängt wurde, erscheint ein Füllfederhalter wie ein Statement gegen die Flüchtigkeit – ein Objekt, das Zeit verlangt und gleichzeitig Zeitlosigkeit ausstrahlt. Genau diesem Anspruch begegnet Montblanc mit einer Edition, die nicht nur ein Schreibgerät, sondern ein kunstvoll inszeniertes Objekt der Begierde ist. In Zusammenarbeit mit dem Regisseur und Stilvisionär Wes Anderson entstand der Schreiberling, ein Füller, der so sehr nach Anderson aussieht, dass man fast meint, er könnte direkt aus einem seiner Filme stammen.

Der Schreiberling ist eine Hommage an das Erzählen, an das Handgeschriebene, an eine Form des Ausdrucks, die heute fast schon als exzentrisch gilt. Mit seiner Farbpalette aus sattem Grün, warmem Elfenbein und goldenen Akzenten erinnert er an die liebevoll komponierten Welten, die Anderson in Werken wie The Grand Budapest Hotel oder The French Dispatch erschafft. Die Proportionen sind ausgewogen, die Linienführung bewusst klassisch und doch verspielt. Es ist ein Objekt, das nicht nur schreibt, sondern eine Geschichte erzählt, noch bevor Tinte auf Papier trifft.

Entworfen wurde der Füller als Teil einer limitierten Kollektion, deren Titel ebenso charmant ist wie das Objekt selbst. Der Name Schreiberling ist eine augenzwinkernde Reminiszenz an das deutsche Wort für einen Schreibenden, dabei ironisch und liebevoll zugleich. Dass Anderson, ein Amerikaner mit Sinn für die Nuancen europäischer Kultur, gerade dieses Wort wählte, ist kein Zufall. Es verweist auf eine Welt, in der das Schreiben mehr ist als Kommunikation, sondern Ausdruck von Stil, Haltung und Intellekt.

Das Schreibgerät selbst ist von höchster handwerklicher Präzision. Montblancs berühmte 149er Silhouette wurde hier subtil neu interpretiert. Die Feder ist aus 18-karätigem Gold gefertigt und trägt eine Gravur, die von Andersons fiktivem Universum inspiriert ist. Auch das Montblanc-Emblem auf der Kappe wurde in ein verspieltes Retro-Design übersetzt, das an die Inneneinrichtung eines Pariser Zugabteils aus den 1930er Jahren erinnert.

Jedes Detail, von der Verpackung bis zum Etui, trägt Andersons Handschrift. Selbst das Begleitheft, in dem die Inspirationen und Designentscheidungen erläutert werden, ist in der typischen Typografie und Farbgebung gehalten, die man aus seinen Filmsets kennt. Es geht bei diesem Füller nicht nur um Form, sondern um Atmosphäre. Wer ihn in die Hand nimmt, fühlt sich nicht wie ein Konsument, sondern wie ein Protagonist in einem liebevoll konstruierten Narrativ.

Der Schreiberling ist limitiert, kostbar und in gewisser Weise exzentrisch. Er ist kein Instrument für schnelles Notieren, sondern ein Werkzeug für das bewusste Schreiben. Vielleicht ist das seine größte Qualität. In einer Welt, die von Geschwindigkeit und Oberflächlichkeit geprägt ist, lädt er zur Verlangsamung ein. Er verlangt Aufmerksamkeit und schenkt dafür eine Form von Schönheit, die selten geworden ist.

Mit dieser Edition gelingt Montblanc und Wes Anderson ein seltener Moment der Perfektion. Der Schreiberling ist nicht einfach ein Füller. Er ist eine kleine, poetische Geste in einer allzu lauten Welt.


Montblanc Schreiberling 1969 Limited Edition

Wes Anderson & Montblanc
2.500 Euro

www.montblanc.com


Anne Harting

Chefredakteurin und Herausgeberin

Zurück
Zurück

Sara Esther Jewellery _ What’s your number

Weiter
Weiter

Susanne Kaufmann x Diptyque – Beautykoop des Sommers