Cornelia Baltes – Dingbats
Mit der Veröffentlichung von Cornelia Baltes – Dingbats liegt die erste umfassende Monografie über das Werk der 1978 in Mönchengladbach geborenen und in Berlin ansässigen Künstlerin vor. Diese Publikation ist mehr als eine Werkschau; sie ist die Dokumentation einer einzigartigen Position, die die Regeln der Malerei neu verhandelt.
Baltes' Arbeiten siedeln sich präzise in der Schnittmenge von Abstraktion und Figuration an. Ihre Methode beginnt mit einer scharfen Beobachtung des Alltäglichen – von Kleidung, Körperteilen oder einem kurzen Gesichtsausdruck. Diese visuellen Notizen übersetzt sie in einfache, reduzierte Linien und Formen, die im Titel des Buches als "Dingbats" benannt werden. Diese Reduktion geschieht mit einer dynamischen Handschrift und in intensiven, klaren Farben. Ein Abschied von der Geste, wie Larissa Kikol empfindet.
Was Baltes' Praxis besonders macht, ist ihre konsequente Hinterfragung des Bildträgers. Ihre Gemälde respektieren die traditionelle Rechteckform der Leinwand oft nur als Ausgangspunkt. Sie arbeitet über den Rand hinaus auf die Wand oder präsentiert ihre Werke als eigenständige, dreidimensionale Objekte, die den Ausstellungsraum als Teil des Kunstwerks beanspruchen.
In dieser Erweiterung des Mediums verschmelzen die unmittelbare, farbkräftige Attitüde der Pop-Art mit der konzeptuellen Klarheit der Minimal-Art. Das Ergebnis ist eine visuelle Kraft, die zugleich formal streng und von subtilem Humor durchzogen ist. Dingbats versammelt nun erstmals dieses beeindruckende Œuvre und bestätigt, dass Baltes zu den relevantesten Stimmen der zeitgenössischen Malerei gehört.
Larissa Kikol, Alexander Klar, George Vasey
Cornelia Baltes – Dingbats
DCV
44 Euro